Pflicht und Kür in der Schule

Unser Großer hat 2009 Abi gemacht und studiert seitdem in Flensburg an der Fachhochschule, als erster in der Familie. Er hat mir heute einen Link geschickt, mit der Mitteilung "Guck mal, Mama. Das mache ich jetzt an der Uni." Zur Zeit absolviert er das 5. Semester und fängt an mit der Kür des Studiums - mit einem Projekt.

Die Kür in Schule und Studium ist genauso wichtig wie die bloße langweilige Pflicht des Unterrichts. Zur Kür gehören Projekttage, Arbeitsgemeinschaften und alles was Lehrer aus Neigung machen mit Schülern, die freiwillig und gern mitarbeiten, sogar in ihrer Freizeit. Und manchmal entwickelt sich - wie bei unserem Sohn - daraus der Berufswunsch.

Als unser Sohn im Jahr 2004 in der 8. Klasse des Gymnasiums war, suchte der Physiklehrer, der die Begabtentruppe begleitete, einen Modellbauer. Der Lehrer wollte mit den Schülern ein Boot mit einem innovativem Brennstoffzellenantrieb bauen und so kam unser Großer als "Hand" zu den Köpfen. Bis zum Abitur waren die Schüler dann unterwegs zu Wettbewerben, Ausstellungen und Symposien. Sie gewannen Preise, standen im "Spiegel" und in Verhandlung mit Firmen um Sponsorengelder. Gelernt haben die Schüler vieles, was in keinem Unterricht gelehrt wird, wie das Erstellen einer Projektbeschreibung mit Kostenvoranschlägen, Zeitungs- und Radiointerviews geben und Verhandeln mit Sponsoren. Irgendwann im 12. Jahrgang hatte unser Sohn dank eines anderen tollen Lehrers seinen Durchbruch in Mathe, dieser stärkte ihm den Rücken und war überzeugt, dass er ein Ingenieursstudium schaffen könne.

Die Bilder sind aus den Jahren 2004, vom ersten triumphalen Empfang nach dem Gewinn eines Preises beim school_lab der DLR bis zum letzten Preis im Jahr 2009 beim Niedersächsischen Brennstoffzellenforum.

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