Türchen Nummer 16


Der Stall zu Bethlehem – Die erste Flüchtlingsunterkunft?

Maria und Josef waren nicht auf der Flucht. Doch am Ende ihrer Reise fanden auch sie keine Aufnahme im überfüllten Bethlehem, nur in einem Stall.
In Bethlehem wohl eher aus Stein

Nicht anders ergeht es Millionen Flüchtlingen auf der Welt. Sie landen in Zeltstädten wie im Libanon oder in leeren Schulen wie in Berlin. In Niedersachsen zankt man sich, wie groß ein Ort sein sollte, der Flüchtlinge aufnimmt. Den Flüchtlingen aus Afrika wird sogar unterstellt lediglich aus wirtschaftlichen Gründen die ungewisse Reise weg aus ihrer Heimat anzutreten. In Hamburg möchte man unbedingt die "Illegalen" aus Lampedusa loswerden, mit allen Mitteln.
Viele Menschen aber haben vergessen, dass es nach dem Kriege Millionen von Menschen gab, die vor den Russen in die britische und amerikanische Zone flohen. Und dass es hunderttausende ausgebombte Familien gab, die irgendwo untergebracht werden mussten.
Die Familie meines ersten Mannes fand liebevolle Aufnahme auf einem Bauernhof zwischen Lüchow und Dannenberg. Das war aber eine große Ausnahme. Mehr als 10.000 Menschen in Hamburg wohnten bis weit in die 50er Jahre in sogenannten Nissenhütten.
Platz für zwei Familien auf 40 qm
Und mein erster Mann wurde in einem britischen Lager mit Feldkrankenhaus in einer solchen Hütte geboren. Der Name „Nissenhütte“ hat nichts mit den dort wohl vorkommenden Läusen und ihren Ablegern zu tun. Der Name kommt vom kanadischen Erfinder Peter Norman Nissen, der diese eigentlich mobilen Unterkünfte für die Soldaten im ersten Weltkrieg erfand. Wie schwer es selbst die Hamburger in Hamburg als Flüchtlinge in der eigenen Stadt hatten, kann man hier nachlesen.

Und so wie auf dem Foto von der Nissenhütte auf dem Kiekeberg haben wohl die ausgebombten Hamburger viele Jahre lang ihr Weihnachten gefeiert

Kommentare