Der letzte seiner Art

Zum Besuch eines Mühlenfestes gehört immer auch eine Führung durch die Mühle. 

Die Bardowicker Mühle ist deswegen interessant, weil sie noch im Betrieb ist und nicht wie unsere Hittfelder Mühle nur ein Schaustück ohne bewegliche Flügel. 

Am Sonntag schleusten Müller-Meister Meyer, der Geselle und der Azubi Scott mit jeder Gruppe etwa 20 Personen über die drei Stockwerke.


Scott ist seit Juli 2017 Azubi und auch der letzte, der sich noch Müller nennen darf. Irgendwann im Jahr 2006 beschloss das Bundeswirtschaftsministerium, dass Müller zusätzlich den Titel "Verfahrenstechnologe/Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft" tragen sollten. In 2017 fiel dann die Berufsbezeichnung Müller ganz weg, festgelegt in der Verordnung "Verordnung über die Berufsausbildung zum Verfahrenstechnologen Mühlen- und Getreidewirtschaft und zur Verfahrenstechnologin Mühlen- und Getreidewirtschaft(MühGetreiWiTechAusbV)"

Über Geschichte und Technik kann man direkt auf der Homepage von Meyers Mühle nachlesen. Da schwirrt einem schon im Erdgeschoss der Kopf. Fasziniert war Sohn Nummer 2, weil er als Maschinenbauer selten mal mit Hilfe rein mechanischer Werke wie den Aufzug für die Mehlsäcke oder die verwirrend ineinander greifenden Zahnräder, Bänder und Wellen die Grundlagen der Mechanik nachvollziehen kann. 


Über schmale Stiegen ging es über drei Stockwerke nach oben vorbei an rüttelnden und sich schüttelnden lärmenden Gerätschaften, dessen jede einzelne Funktion man schon beim Aufstieg ins nächste Geschoss vergessen hat. Behalten habe ich, dass die Mühlenflügel Sturm Kyrill mit 150 km/h überstanden haben. Und dass man Weizen zwölf Stunden durch die Mühlsteine laufen lassen muss, damit das Mehl so fein ist wie das, was wir im Laden als Type 405 kaufen können. Meyers Mühle schrotet und mahlt hauptsächlich Tierfutter. Aber auch alle anderen Mehlsorten, die man im Hofladen erwerben kann. 
Sehr alte traditionelle...


..und ganz moderne Technik.



 



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